Last Update: 2024 - 05 - 21 |
Access Entwickler Konferenz 2016 - AEK19 in DüsseldorfSchon wieder ist ein Jahr rum und die nächste AEK steht nicht nur vor der Tür, sondern ist bereits in vollem Gange. In Düsseldorf findet jetzt bereits der zweite Termin statt. Anfahrt - Freitag 07.10.2016Mal wieder auf den letzten Drücker habe ich mich am Freitagnachmittag für die AEK angemeldet, das Hotel und ein Zugticket gebucht und dann mit leichter Eile ein wenig Gepäck und meine gerade neu gekaufte Kameraausrüstung zusammengepackt. Die finale Entscheidung ist zwar sehr spontan gefallen, aber ich hatte schon seit ein paar Tagen mit der Idee geliebäugelt dieses Jahr wieder die AEK zu besuchen. Obwohl ich aus Zeitgründen die Anfrage, dort einen Vortrag zu halten bereits vor Monaten abgelehnt hatte. Da ich denoch gern die Gelegenheit nutzen wollte, wieder einmal vor einen etwas größerem Publikum einen Vortrag zu halten, habe ich schon gestern ein paar Stunden Zeit geopfert und einen kurzen Vortrag für den AEK-Abend vorbereitet. Quellcodeverwaltung – Branching and Merging ist mein Thema; eingedampft auf 10-15 Minuten. Jetzt sitze ich in einem angenehm leeren ICE nach Düsseldorf und bin gespannt wer dort so alles anzutreffen ist. Ich freue mich auf jeden Fall wieder auf diese sehr angenehme Konferenz zu Microsoft Access und verbundenen Technologien. Samstag 08.10.2016Wegen Organisationsproblem seitens des Hotels erlebe ich zum ersten Mal auf einer AEK, dass ich, trotz eher später Ankunft am Konferenzraum erstmal mit vielen anderen Teilnehmern der Konferenz noch eine Weile vor der Tür warten muss, bis es wirklich losgehen kann. Doch bald sind letzten Vorbereitungen erledigt und die Türen zum Konferenzraum öffnen sich. Nachdem Karl die Formalitäten, den Ablauf und Zeitplan erläutert hat, steigt er selbst auch direkt mit dem ersten Vortrag ein. Karl Donaubauer - Der Stand von AccessWas ist der aktuelle Stand der Access Entwicklung bei Microsoft? Diese Frage möchte Karl mit den ersten Teil seines Vortrages etwas beleuchten. Besser als die letzten Jahre! Das ist Karls Einschätzung, da nach dem Release von Access 2016 das Access Team bei Microsoft gewechselt hat. Karl stellt die UserVoice-Seite für Access und die Office 365 Feature Request und Änderungsübersichten vor. Und tatsächlich ist dort Aktivität des Microsoft Access Teams zu sehen. Karl zeigt uns, dass nicht nur auf den o.g. Webseiten, sondern auch direkt in Access 2016 tatsächlich bereits die ersten Änderungen (dBase-Import ist zurück, „greifbare“ Rändern der Tabellen im Beziehungsfenster, Sortierung der Eigenschaften in der Entwurfsansicht) zu sehen sind. Also endlich einmal wieder gute Nachrichten für die Zukunft von Access. Karl Donaubauer - Entwurfsmuster für OberflächenKarl schließt mit dem nächsten Vortrag direkt an, beginnt mit einer Übersicht seiner Access Projekten in den letzten Monaten und stellt seine Entwicklungsphilosophie vor. Simpel und einfach oder noch simpler und noch einfacher. Das ist ein wesentlicher Teil seines Ansatzes für die Entwicklung in Access. Bordmittel benutzen solange es geht, wenn es nicht mehr geht nur wenige und altbewährte externe Komponenten. (ActiveX) Aus seiner langen Erfahrung mit den verschiedensten Access Projekten resultiert ein großer Fundus aus bewährten Entwurfsmustern. Dabei berücksichtig er sowohl Muster für die Benutzeroberfläche als auch Muster für die Anwendungsarchitektur und Standardfunktionen, die das Ganze zusammenhalten. Auch wenn ich Karls extremen Anspruch auf Simplifizierung der Anwendung nicht uneingeschränkt zustimme, so befürworte ich seinen Ansatz von möglichst einheitliche Strukturen, die sich durch die ganze Anwendung ziehen. Wenn man eine solche einfache Struktur einmal verstanden hat, kann man sie auch einfach anpassen. – „Primitiv!“ Eigentlich ist das alles nichts Besonderes. – Das Besondere daran ist, wie Karl zeigt dass man mit diesen einfachen Ansätzen auch umfangreiche, aber dennoch performant funktionierende Lösungen erstellen kann. Zum Abschluss seines Vortrages bietet Karl uns noch eine unerwartete Gesangseinlage dar. :-) Aus meiner Sicht was dies gleich zu Beginn eines der Highlights der AEK19. Robert Bollig – Mit einen Grid Zeit sparenAls deutlichen Kontrast zu Karls Ansatz möglichst alles mit Access Bordmitteln zu realisieren, möchte uns Robert das ActiveX iGrid-Control von 10Tec vorstellen. Leider ist der Einstieg in seinen Vortrag erstmal etwas unstrukturiert. Themenvorstellung, Referentenvorstellung, dann Access-Coaching, wieder das iGrid und dann Minions. - ? Nach dem etwas breit gestreuten Einstieg, geht es dann aber konzentriert mit dem iGrid und vielen praktischen Beispielen weiter. Die einzelnen Beispiele sind praxisnah und nachvollziehbar und geben einen guten Einblick in den Funktionsumfang des Controls und seine Mächtigkeit. Die jeweiligen Funktionen hätten aber besonders in der Demo deutlicher voneinander abgegrenzt werden können. Danke, Robert; danke, Minions. ;-) Thomas Pfoch – TreeviewDas Thema Bordmittel vs. Fremdcontrols setzt sich auch im nächsten Vortrag fort. Thomas verschmilzt die beiden vorhergehenden Ansätze. Das TreeView-Control aus Microsofts Common-Controls-Library ist vermutlich das am häufigsten verwendete ActiveX-Control in der Access/VBA-Entwicklung überhaupt. Umso erstaunlicher ist es, dass Microsoft keine 64bit Version dieser Controls bereitstellt und damit langfristig das hauseigene ActiveX-TreeView von Microsoft keine zukunftssichere Wahl mehr ist. Thomas stellt uns in seinem sehr gut strukturiertem Vortrag ein von ihm selbst entwickeltes TreeView-Control als Alternative vor. Das Besondere daran, es ist mit Access/VBA entwickelt und hat keine externen Abhängigkeiten. Noch dazu sieht es in der gezeigten Konfiguration toll aus und Thomas‘ ausführlichen Erklärungen und Demos machen den Funktionsumfang und die einfache Anwendung deutlich. Was bei dem Vortrag ganz besonders auffällt sind die super Beispiele, die sowohl den Focus auf das Wesentliche lenken als auch optisch sehr ansprechend aufbereitet sind. Die Folien zum Vortrag sind von ebensolcher, herausragender Qualität. Ein sehr angenehmer und verständlicher Vortrag, wenn auch sehr ruhig präsentiert. Mike Fried – Access hybridDen letzten Vortrag des Samstages übernimmt Mike Fried mit dem Thema Hybride Applikationen. In diesem Fall sind mit „Hybriden Anwendungen“ Datenbank-Anwendungen gemeint, die verschiedene Frontends für verschiedene Einsatzbereiche haben. Mike zeigt uns eine Microsoft-SQL-Server-Datenbank, die zum einen ein klassisches Access-Frontend (Fat-Client) hat, aber ebenfalls ein eher leichtgewichtiges Webfrontend für dezidierte Anwendungsbereiche. Die präsentierten Applikation wird komplett in einer privaten Cloud gehostet. - Soweit nichts Sensationelles. Das wirklich Innovative an der gezeigten Anwendung ist, dass der Access-Fat-Client, nicht nur wie üblich, in einer konventionellen Windows-Remote-Destop-Session bedient werden kann, sondern auch von beliebigen Geräten aus, in einem Webbrowser. Möglich macht dies der Guacamole-RDP-Client, der eine RDP-Session in HTML5 darstellen kann. – Komplett ohne irgendwelche clientseitige Systemvoraussetzungen, über einen gängigen Webbrowser hinaus. Ein inhaltlich sehr fundiert aufbereiteter Vortrag, dessen Präsentation aber noch verbesserungsfähig war. Manche Folien boten große Textwüsten dar und die wichtigsten Diagramme waren erst nach genauer Betrachtung kleiner Details verständlich. AEK-AbendDer AEK-Abend ist eine (kleine) Messe bei der die Referenten der AEK für tiefergehende Fragen zu Ihren Vorträgen und weitere Anbieter ihre Access-Nahen Produkte vorstellen. Dieses Jahr gab es zum Einstieg noch ein paar kurze Vorträge. Der AEK-Abend ist ein wirklich guter und sinnvoller Ersatz zu dem früheren Abendprogramm mit gemeinsamen Wirtshausbesuch. Philipp Stiefel - Quellcodeverwaltung – Branching und MergingWie bereits in der Einleitung angekündigt, habe ich für den AEK-Abend einen kleinen Vortrag zum Thema Branching und Merging mit Quellcodeverwaltungssystemen vorbereitet. Angesichts des engen Zeitrahmens habe ich mein Demo aus dem Vortrag gestrichen und mich nur auf die Erläuterung der Theorie anhand ein paar weniger Powerpoint-Folien beschränkt. Ich habe meinen Vortrag auf Video aufgenommen und auf YouTube veröffentlicht. Die Folien dazu gibt es direkt hier zum Download als PDF. Thomas Möller – Anpassung des ODBC-Fehlerdialogs in Microsoft AccessAls Ergänzung zu seinem Vortrag zur Fehlerbehandlung stellt uns Thomas im Abendprogramm eine Lösung von Tom van Stiphout vor, der unter Einsatz der Windows-API einen benutzerdefinierten Fehlerdialog für ODBC-Fehlermeldungen entwickelt hat. Mike Fried – Access CoachingFamilienurlaub kombiniert mit Access Schulungen? Das klingt erstmal seltsam. Mike stellt uns dieses Konzept vor. In einem Wellnesshotel kann man als Access Entwickler an Expertenschulungen in kleinen Gruppen teilnehmen während die Familie verwöhnt wird. In diesem Sinne ist auch Zeitmanagement und Work-Life-Balance ein Thema. Sonntag 09.10.2016Dirk Eberhard – Alpha AnywhereEin Produkt auf der Access Entwickler Konferenz, dass recht aggressive damit Werbung macht, dass Access dem Untergang entgegengeht. – Passt das? Abgesehen von dem eher unpassenden Marketing-Ansatz, denke ich ja. Es ist immer gut, einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu wagen und auch Konkurrenzprodukte zu Access im Auge zu behalten. Microsoft hat in den letzten Jahren nicht viel getan, um Access voran zu bringen. Der recht kurzen vorangehenden Nacht geschuldet, habe ich die erste Hälfte von Dirks Vortrag zugunsten eines gemütlichen Frühstücks leider verpasst. An dieser Stelle Hut ab vor Dirk, der am vorigen Abend auch nicht viel früher im Bett gewesen sein kann, als ich. Trotz der erkennbaren Müdigkeit hat er die Vorzüge von Alpha Anywhere überzeugend darstellen können. Im letzten Teil zur Lizensierung von Alpha Anywhere wird wieder einmal klar, dass es auf der AEK (fast) keine reinen Marketing-Vorträge gibt, sondern dass echte Nutzer aus der Access Community ihre Erfahrungen präsentieren. Dirk hat die Lizenzbedingungen der Software in seinem Vortrag aufbereitet und besonders die kritischen Punkte für Access Entwickler hervorgehoben und interessante Lizensierungsalternativen speziell für Access Entwickler aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Hersteller ausgehandelt. Thomas Möller - Fehler für FortgeschritteneFehler in der Software? Niemand möchte sie haben, aber dennoch ist eine Software in der niemals Fehler auftreten illusorisch. Also müssen wir Fehler behandeln. Thomas hat das Thema Fehlerbehandlung umfassend aufbereitet. Der erste Teil seines Vortrages dürfte für die Fortgeschrittenen wenig Neues enthalten haben, aber dennoch war diese Zusammenfassung sicher auch für diese interessant, um den eigenen Wissensstand und die Entwicklungspraxis zu überprüfen. Im zweiten Teil behandelt Thomas dann Errorlogging und die Komponente vbWatchdog von iTech Masters, die den Aufwand für eine umfassende, professionelle Fehlerbehandlung erheblich reduziert und dabei zusätzliche Möglichkeiten schafft, die in der konventionellen VBA-Fehlerbehandlung leider fehlen. Durch die Natur des Themas sicherlich der praxisrelevanteste Vortrag dieser AEK, mit vielen Beispielen sehr gut verständlich präsentiert. Ynte Jan Kuindersma - Aktuelle Power-Tools von MicrosoftWer nur den Titel des Vortrages gelesen hat, mag sich fragen, welche Power-Tools hier gemeint sind. Nachdem uns Ynte Jan erstmal einen Power Napp nahegelegt hat, führt er uns über Power Apps mit Zugriff auf OneDrive und Azure Logic Apps mit Anbindung an Office 365 langsam an das Thema „Tools für Power Bi“ ein. Auch wenn nicht immer das Buzzword Business Intelligence (BI) verwendet wird, ist die Informationsgewinnung aus dem Reporting sicherlich eine wichtige Komponente in sehr vielen Access Anwendungen. Folglich hat Ynte Jans Demo von Microsofts Power BI Webanwendung als auch als der Installation von Power BI für den Desktop sicherlich für viele der anwesenden Entwickler eine praktische Relevanz. Der Schwerpunkt des Vortrags liegt deutlich auf Live Demos von Power Bi. Besonders interessant ist dabei die sichtbare Integration von Machine Learning in Power BI, das es ermöglich die Daten mit Plain English Questions, also in natürlicher Sprache formulierten Fragen, zu analysieren. Besonders im deutschsprachigen Raum stellt die Problematik der Datensicherheit in Microsofts Azure-Cloud für viele Anwendungsbereiche in der Praxis sicherlich ein Hindernis dar. Dennoch ermöglicht uns Ynte Jan mit seinem interessanten Vortrag einen Blick auf die BI-Möglichkeiten jenseits reiner Access Anwendungen. Karl Donaubauer - Sharepoint als BackendZwar wird das Thema Sharepoint häufig von Microsoft gepusht, aber dabei liegt die Zielrichtung von Microsoft normalerweise nicht auf den Einsatz in Kombination mit Microsoft Access. Also hat sich Organisator Karl mit letzten Vortrag der AEK19 ein Thema ausgesucht, bei dem er abseits des Microsoft-Mainstreams versteckte Schätze ans Licht bringen kann. Da dieses Thema seitens Microsoft in den letzten Jahren, zugunsten der inzwischen in einer Sackgassen befindlichen Access-Web-Apps, komplett vernachlässig wurde, zeigt Karl in einem wesentlichen Teil des Vortrages erstmal die grundlegende Arbeitsweise von Access mit Sharepoint und die dafür relevanten Konfigurationsmöglichkeiten. Mit der bereits eingebauten Offline-Fähigkeit, inklusive Konfliktlösung, sowie den ebenfalls eingebauten Funktionen wie Email-Notifications, Changetracking und dem serverseitigem Papierkorb haben Sharepoint-Listen den Access Entwicklern durchaus einiges zu bieten. – Und das alles in der gezeigten Konfiguration für einen sehr moderaten Preis. Karl stellt all diese Funktionen in seinem Vortrag als Live-Demos vor. Dass all dies mit geringfügigem Konfigurationsaufwand und der eher mäßigen Internetanbindung im Konferenzraum einwandfrei funktioniert, ist ein überzeugendes Argument für diese Kombination. – Und natürlich für Karls gute Vorbereitung dieses Referats. Mit diesem letzten Vortrag war dann dieser AEK-Termin bereits zu Ende und die Teilnehmer machten sich relativ zügig auf den Heimweg. Konstruktive KritikIn diesem Text habe ich die Referenten und ihre Vorträge kritisiert und dabei teilweise auch auf Aspekte hingewiesen, die mir leicht negativ aufgefallen sind. Als Zuschauer eines Vortrages hat man es leicht, Mängel zu finden und Schwachstellen in den Vorträgen zu entdecken. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie leicht es passieren kann, dass man selbst bei der Gestaltung von Folien glaubt, Sachverhalte völlig klar dargestellt zu haben, denen das Publikum dann aber nicht folgen kann, oder wie schnell man sich in einem Vortrag verhaspelt und dann den roten Faden verliert. Dies kann auch guten und erfahrenen Referenten passieren. Meinen aufrichtigen Respekt allen Referenten der AEK19! Meine Kritik ist konstruktiv gemeint und kommt hoffentlich auch so an. SchlusswortWenn du ernsthaft mit Microsoft Access arbeitest, dann lohnt sich der Besuch der AEK immer. Selbst wenn die Themen nicht direkt für deine Projekte praxisnahes Wissen vermitteln, dann lernst du dort auf jeden Fall andere Softwareentwickler mit ähnlichen fachlichen Interessensgebieten kennen und kannst dich mit ihnen austauschen und vernetzen. Die Downloads der Folien und Demos zu den Vorträgen gibt es sicherlich in wenigen Tagen auf der Webseite der AEK.
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